Graduierung zum Psychology of Vision - Trainer Level 2 am 16.01.2022
2001 begann ich mich, als Tänzer und Lehrer für Körperbewusstsein und Bewegung, immer mehr für die Muster hinter unseren Bewegungen und unserer Körperstellung zu interessieren. Ich wollte auch den geistigen Ursprüngen dessen, was die physischen Realitäten erzeugt mehr auf die Schliche kommen, auch wenn ich damals, als Alexander-Technik-Lehrer schon länger erfolgreich die Auflösung psycho-physischer Gewohnheiten und der Störungen, die sie verursachen unterstützte.
Auf dieser Forschungsreise habe ich mir neben dem Künstler- und Körperbewusstsein viele Werkzeuge angeeignet. Die 8-jährige Ausbildung zum Psychosynthese-Berater und -Therapeuten (nach Roberto Assagioli) sowie das 15-jährige Studium in Psychology of Vision (nach Chuck & Lency Spezzano) sind dabei die ausdrücklichsten Beratungs- und Heilungs-Qualifikationen gewesen. Genauso wie die Aufnahme und zehnjährige Mitgliedschaft im weltweiten PoV-Trainerteam, im Rahmen derer ich dieses Jahr auf den Trainers-Trainer Level graduiert bin.
Seit 2006 arbeite ich jetzt als Coach und Berater mit Menschen, Paaren, kleinen und großen Teams und Gruppen. Die Themen und Gründe derentwegen Menschen zu mir kommen sind breit gefächert. Sie reichen vom Wunsch nach Beziehung, oder mehr Glücklichsein in Beziehung und Familie, über den Kinderwunsch bis zum Wunsch nach mehr Erfüllung, Erfolg oder Zufriedenheit. Genauso sind auch das Interesse an besserem Teamwork oder besserer Bezahlung am Arbeitsplatz, gute Work-Life-Balance und das breite Spektrum der geistigen, emotionalen sowie der körperlichen Gesundheit und Verwirklichung Motivationen für die Teilnahme am Coaching.
Neben vieler Hintergründe wirken auch verschiedene Herangehensweisen und Perspektiven, die ich einnehme in die Unterstützung der Menschen auf ihrem Weg der Selbstwerdung und Erfüllung hinein. Hierbei unterscheide ich 4 Grundherangehensweisen.
1. Der empathische Zugang
Ich bin hellfühlig und stelle mich darüber auf das Energiefeld und die Zusammenhänge der Menschen ein, mit denen ich arbeite. Dadurch bekomme ich eine Menge Information und Gegenübertragung, die oft den Hintergrund und Basis für unsere Kommunikation und Transformation bilden. Durch die Methode des Joinings können Prozesse von Klienten, egal ob bewusst, unterbewusst oder unbewusst durch die Praxis des Mitfühlens heilen und emotionale Gegenwärtigkeit kann sich entwickeln. Dieser hilfreiche Zugang ist gleichzeitig auch ein fortgeschrittener, der seitens der Klienten Offenheit für die Begegnung mit Aspekten ihres Seins bedarf, für die sie meistens blind sind und die sie nicht unter Kontrolle haben.
2. Der Zugang über Übungen
Eine der Interventionsformen, mit denen ich als Lehrer-Archetyp gerne arbeite, ist der von Übungen. Ich es zu lernen und unterstelle diese Faszination auch den Leuten, die zu mir kommen. Es ist so interessant. Durch Übungen lassen sich Sachverhalte untersuchen und jenseits zu großer Konfrontation mit dem eigenen Prozess, Verständnis für involvierte Dynamiken entwickeln. Viele Übungsimpulse zielen auf das Unterbewusste und das Unbewusste ab und sind intuitiv, wodurch sie die Kontrollmechanismen des Coachees herausfordern. Andererseits helfen Übungen dabei, den momentanen Prozess zu entwichtigen und die Aufmerksamkeit zu grundsätzlichen Aspekten von Disziplin und Entwicklung zu bringen.
3. Der Zugang über Feedback
Dies bringt die Möglichkeit einer intensiven Begegnung mit den eigenen Dynamiken. Die Kunst seitens des Coachees besteht darin, die Inhalte des Feedbacks, die meistens mit Hinweisen auf herausfordernde Muster verbunden sind, auf eine Weise in Besitz zu nehmen, die viel Güte mit sich selbst an den Tag legt. Feedbacks bringen die Möglichkeit, Einblick in die unterschwelligen Dynamiken zu bekommen, mit denen wir unbewusst Ereignisse und Phänomene in unseren Erlebnisraum ziehen. Dies ist eine tiefgreifende Herangehensweise, um bessere Voraussetzungen für glückliches und erfolgreiches Erlebens erschaffen.
4. Coaching
In diesem Auflistungsspektrum möchte ich Coaching als klassischen und aktiven Zugang einordnen, bei dem es auch konkret darum geht, direkte und unverhüllte Vorschläge zu machen. Coaching ist möglich, wenn der bewusste und überzeugte Auftrag erteilt wird, Veränderungen in Gang zu setzen, die auf allen Bewusstseinsschichten wirksam sein sollen. Dieses Unterfangen kann nur von Erfolg gekrönt sein, wenn eine echte Bereitschaft für Veränderung gegeben ist. Anderenfalls werden nur Rollen von Anpassung, Lippenbekenntnissen, Widerstand oder der Rebellion bedient.
Coaching ist ein freudiger Weg des Wachstums der auf saftige Weise durch die Höhen und Tiefen unseres Bewusstseins führt. Ungeahnte neue Ebenen des Selbsterlebens und des Erlebens unserer Realität erwarten uns, wenn wir die Lust, der Selbstverwirklichung und Erfüllung freisetzen und ihr Folgen. Erlaubt Euch das Mehr an Freiheit, Echtheit, Inspiration und Sinn in Eurer Lebensgestaltung!
Ich freue mich auf die Arbeit mit Euch! Unter diesem Link findet Ihr Zugang zu meinen Sitzungen:
https://www.schoener-leben-institut.de/einzelsitzungen-k%C3%B6ln-und-coaching/
Performance-Video LIFES WHIRLS https://www.youtube.com/watch?v=KrB9nAfZzos
Unsere Aufmerksamkeit im Lot sein lassen
Wir alle kennen den Prozess darum, wenn neue Dinge mit Aufregung angegangen werden oder besonders herausfordernde Situationen gehandhabt werden müssen. Die Abläufe, die Menschen und die Umstände brauchen einige Zeit, um sich einzupendeln. Eine Herausforderung in der Bewältigung solcher Prozesse liegt oft darin, einen gut genug abgestimmten Kontakt mit einer Situation, einem Menschen, einer Beziehung, einen Sachverhalt aufzubauen.
Zwei interessante unbewusste Pole, zwischen denen sich dieser Prozess der Abstimmung abspielt sind die der Übertreibung und Untertreibung. Während sich Strategien der Übertreibung durch übermäßige Nähe, Sorge, Druck, Fusion und Tendenzen der Konfrontation erkennen lassen, zeigt sich Untertreibung oft durch übermäßige Distanz, Überwältigung, Sorglosigkeit, Opfertum, schlechtes Gewissen oder Leblosigkeit.
Die egoschmelzende Bewegung, die auf dem Weg durch Chuck Spezzanos Dreiecksmodel der Psychology of Vision stattfindet ist immer eine von der Heilung der Übertreibung zur Heilung der Untertreibung und der Erzeugung von Transzendenz.
Auf der Ebene der Abhängigkeit des ersten Dreieckschenkels ist es die Bewegung von der Bedürftigkeit durch Verständnis und Bindung zum Herzensbruch, von dort durch Akzeptanz zu Schuld und von dort durch Vergebung aus der Abhängigkeit hinaus. Eine Bewegung von der übermäßigen Selbstzentrierung und Enge in die Weite. Mit der Herausforderung, nicht in der Überweite der Machtlosigkeit und Selbstbezogenheit der Schuld stecken zu bleiben.
Eine ähnliche Bewegung findet auf der unabhängigen Dreiecksebene statt. Wenn wir uns durch loslassen von der übermäßigen Nähe des Erwartungsdrucks befreien, den Machtkampf durch Vertrauen heilen und der übermäßig distanzierten Todheit durch Engagement begegnen, können wir letztlich unsere Unabhängigkeit transzendieren.
Auf der dritten Ebene der wechselseitigen Abhängigkeit entwickeln wir uns weiter aus der Partnerschaftlichkeit mit ihren Gaben durch die unbewussten Kriege und Schatten des Visions- und Meisterschaftsstadiums auf das transzendierende Stadium der Erleuchtung zu. Auch hier braucht es Präsenz, um nicht in die überweite Falle der Sinnlosigkeit zu tappen.
Auf dem ganzen Heilungsweg geht es also auch immer wieder um Nähe und Distanz und ihre Übertreibungen, die uns aus der Gegenwärtigkeit heraus ziehen.
In unserer Aufmerksamkeit ist diese Dramaturgie unter anderem in den Wahrnehmungsgewohnheiten und der Physiologie unseres Sehens abgebildet. Die Gewohnheit, übermäßig stark zu fokussieren, die einerseits die Tendenz der Kurzsichtigen begünstigt genauso wie die Tendenz übermäßig wenig zu fokussieren was die Tendenz der Weitsichtigkeit begünstigt prägen unsere Aufmerksamkeit auf unbewusster Ebene nachhaltig.
Unseren Sehweg in die, unserer Gewohnheit entgegengesetzte Richtung zu entspannen und unsere Aufmerksamkeit aus unserem Übertreibungsmuster zurück in die Mitte pendeln zu lassen bringt große Entlastung, Präsenz und die Möglichkeit unseren Prozess jenseits von Sackgassen besser zu unterstützen.
So können Druck, Stress und Panik der Überfokussierung genauso wie die Hilflosigkeit, Leblosigkeit Überwältigung und Schockstarre der Unterfokussierung ausgehebelt werden und wir können genüsslich in die Mitte unseres Erlebens hinein springen und unser emotionales Sein und unseren Prozess erfolgreich für das Lernen und für die Heilung nutzen.
Ausschnitt aus einem Unterricht für Tänzer MOVING FROM EACHOTHER https://youtu.be/Hvf3tVsMhr4
Seit 25 Jahren unterrichte ich anderthalb Tage pro Woche an der Folkwang-Universität der Künste wie auch in meinem eigenen Arbeitsraum in Essen-Werden.
Der Schwerpunkt der Arbeit dort liegt auf der Alexander-Technik, aber letzten Endes all meine Wirkbereiche auch die Prozessarbeit ab. Zwei schöne Erlebnisse dieser Woche, die auch das Verschwimmen der Grenzen zwischen den verschiedenen Themenfeldern sichtbar machen möchte ich mit Euch teilen.
Am Dienstag gab ich einer Teilnehmerin, die seit drei Monaten wegen eines starken Tremors zu mir kommt eine Einzelstunde. Besonders in den Wochen, in denen sie selber übt, nimmt der Tremor ab und entlässt ihre Körperstellung mehr und mehr in ihre volle Größe. Dieses Mal hatten wir den größten Erfolg in diesem Zusammenhang dadurch, dass das Zittern und Wackeln mindestens über eine viertel Stunde hinweg verschwunden war. Als sie dann wieder auf ihre Beine kam, hatten die Anweisungen für ihre vertikale Ausrichtung im Gehen so starke Auswirkungen, dass sie viel freiere und entspanntere Schritte machen konnte als vorher. Sie bezeichnete es als "richtiges Gehen" und war überglücklich darüber. Ihre Rührung war so stark, dass sie schlagartig anfangen wollte zu weinen. In diesem Moment sah ich ihre gesamte Körperstellung wieder in Richtung Ausgangsposition zurück schrumpfen und unterbrach schweren Herzens diesen rührenden Moment, zugunsten der Kräftigung ihrer vertikalen Ausrichtung. Sie huschte regelrecht unbemerkt von dannen, während ich den Unterricht mit dem nächsten Teilnehmer begann.
Beim Gruppenunterricht mit den Musikern am Mittwoch waren wir aufgrund von Konzertaktivitäten eine kleinere Gruppe. Das gibt immer die Möglichkeit für intensiven Austausch und Zuwendung für einzelne. Ich stellte Bezüge zu den letzten Malen und wir arbeiten daran, uns in verschiedenen Bereichen unserer Verkörperung in Ruhe zu lassen. Als wir beim Becken ankamen bemerkte eine Geigerin, dass es ihr nicht möglich war, sich in ihrer linken Beckenhälfte in Ruhe zu lassen. Auf die Frage, woran sie das merken würde, entgegnete sie, dass ihre linke Beckenhälfte angespannt sei. Das war ein gefundenes Fressen für mich, um das Alexander-Prinzip der "Mittel wodurch" zu thematisieren. Voller Begeisterung sprach ich davon, wie selten, wenn nicht einzigartig die Fähigkeit der Alexander-Technik ist, zwischen der Anwendung eines Mittels, einer Anweisung, einer Wahrnehmung oder einer Entscheidung und der Auswirkungen, die dies verursacht zu unterscheiden. Als ich die Studierenden zu möglichen Vorteilen solch einer Unterscheidung interviewte, brachte eine Teilnehmerin die Metapher der bedingungslosen Liebe ins Spiel. Ein sanftes Gefühl ging durch die Gruppe, als sie diese, in meinen Augen eine sehr süße Referenz für das Dranbleiben und die Fortführung von Investitionen unabhängig vom scheinbaren Erfolg oder Misserfolg ihrer Anwendung einbrachte.
Erfreuliches Ende des Kölner Jahresprogramms der KUNST- & BEWUSSTSEINS-PARTIES 2022 https://www.facebook.com/699678177/videos/1293019724884987/
Der Prozess des Beendens
Die letzten Happen eines guten Essens, die letzten Bewegungen eines Tanzes, die Letzten Wochen eines Jahres, die letzten Schlucke eines leckeren Getränks, die letzten Momente eines innigen Zusammenseins läuten das Ende ein.
Beendigungen sind oft herausfordernd. Manchmal erleben wir sie als brachial oder gar brutal. Sie zwingen uns, der Herausforderung des Loslassens ins Auge zu schauen. Um das gut hinzubekommen, brauchen wir es, die Vollständigkeit von Situationen und Zusammenhängen zu erkennen und zu sehen. Unsere Einschätzung braucht es, dazu in die befreiende Wahrnehmung von Vollkommenheit hinüberzuwechseln, um die Zufriedenheit zu erleben, die einen gelassenen Abschluss ermöglichen. Besonders das Ende von Beziehungen, angenehmen Lebensumständen und -situationen, das Ende des Lebens nahestehender Menschen oder unser Blick auf das eigenen Lebensende halten in diesem Sinn große Lektionen für uns bereit.
Oft leben wir viel im Kopf und in Vorstellungen. So verdrängen wir oft innere Konflikte und sammeln schlechtes Gewissen im Zusammenhang mit Beziehungen an. Wie bei allen Formen des Urteils beißen wir uns hierdurch in den eigenen Hintern und können bisweilen sehr schmerzhafte Arten der Selbstfolter entwickeln.
Je verrückter und turbulenter die Zeiten und Umstände sind, desto weniger deutlich sind Gefühle der Erfüllung, der Vollendung und der darauf beruhenden Zufriedenheit durch das Außen zu gewährleisten.
Genauso wie die Panik und Verwirrung turbulenter Situationen, die viel Prozess aufwirbeln, braucht unser Fokus starke Präsenz, damit sich der Selbstangriff nicht ungehindert des ganzen Bewusstseins ermächtigt.
Selbstangriff ist oft ein, als Selbstverbesserungsstrategie getarnter Denkfehler. Nur wenn wir die Vollständigkeit unseres Lebensprozesses angreifen oder infrage stellen, können wir den Glauben entwickeln, dass eine Beziehung oder ein Prozess unperfekt verlaufen sind.
Egal wie viel Optimierungspotenzial in einer Situation oder einer Beziehung steckt und meistens steckt eine Menge darin, werden wir der Wahrheit nur gerecht, indem wir jedem Veränderungsimpuls, den wir in einer Situation entwickeln, mit einem reinen Gewissen und der Wertschätzung der Vollständigkeit des bisher erreichten begegnen.
Entzückt - der Welt entrückt - Der Zustand grenzenloser Freiheit und ekstatisch, mystischer Liebe … ist ein Zustand jenseits von Worten. Es ist ein Gefühl der Zeitlosigkeit, einfach DaSein im Jetzt, erlöst von körperlicher Begrenzung, ausgedehnt im Unendlichen, die weltlichen Erfahrungen des Getrenntsein übersteigend. Es ist ein Ort jenseits von Polaritäten wie fühlen und denken, fragen und antworten, empfangen und geben….. sie sind eins. Es ist ein nicht enden wollendes universelles Lachen, ein Schweben in Leichtigkeit und Offenheit, ein Wiedergeborenwerden in kindlicher Freiheit. Es ist ein Zustand göttlicher Verbundenheit, die Grenzen und Verstrickungen der Alltagswelt überschreitend und befreit zu ekstatischer Lebensfreude, zur Auferstehung im Licht und zu allumfassender Liebe. Verzückt in himmlischer Glückseligkeit.
Kommentar zur Seminar-Erfahrung