Unsere Wahrnehmung ist der aufregende Ort, an dem wir durch Bewusstwerdung unsere Realität anders sehen und verändern können. Brillen- und Perspektivwechsel sind bekannte Mittel zur Veränderung der Sichtweise. Die völlige Inbesitznahme der Verantwortung für das, was wir sehen, ist ein noch größerer und fortgeschrittener Schritt.
Ein Kurs in Wundern und Psychology of Vision laden dazu ein, das, was wir sehen und erleben immer mehr als das Ergebnis unserer bewussten, unterbewussten oder unbewussten Absicht in Besitz zu nehmen. Die Frage danach, ob Du recht haben oder glücklich sein willst, kommt auch aus dieser Philosophie. Sie hilft uns anzunehmen und damit umgehen zu lernen, dass unsere Unzufriedenheit, unser Schmerz und unser Leid mit dem rechthaberischen Beharren auf unserer Sichtweise und den Meinungen, auf denen sie beruht, in Verbindung stehen. Dies kann große Bereitschaft dafür freisetzen, die Dinge anders zu sehen. Wir können tatsächlich dahin kommen, die Dinge wahrhaft, ohne Vorwurf und Angst zu sehen.
Eine meine Entdeckung in der letzten Zeit war die intensive Verbindung zwischen mein Rechthaben und meiner negativen Befindlichkeit. Ich entdeckte auch, wie sehr mein Rechthaben durch Befürchtungen “ge-recht-fertigt” ist. Nach dem Motto: “Du musst unbedingt darauf oder darauf aufpassen!” “Warum?” “Sonst passiert das oder das!”
Ich fing an, mehr auf die Interaktionen zwischen den beiden zu achten, sie zu hinterfragen und bemerkte: „Wenn ich aufhöre, mit meinem Leid recht zu haben, stimmen auch meine Befürchtungen nicht mehr“. Dann begann ich, mich mehr mit meinen Befürchtungen, die in den letzten Monaten ziemlich intensiv zum Vorschein kamen, zu beschäftigen und ihnen immer wieder die Autorität über mein Selbsterleben und die Argumentationen in meinem Bewusstsein zu entziehen. Das war immer wieder ein unglaublicher Autoritätsverlust für mein Ego und ein Triumph für meine Selbstverwirklichung und mein Glücklichsein. Seitdem genieße ich es, in meinen eigenen Prozessen, wie auch in meinen Seminaren auf diesen Zusammenhang zu achten, ihn zu entlarven und aufzulösen. Ich experimentiere mit den negativen Sichtweisen, die ich auf die Welt habe oder dem, was mich nervt und ich frage mich, welche Ängste halte ich dadurch am Laufen. Dann setze ich mich ins Unrecht, löse die Ängste auf und empfange die viel wahrhaftere Realität, die dahinter liegt.
Anwendung: Befürchtungen auflösen
1. Schau auf eine Sache, die Dich ärgert oder wegen der Du Dich schlecht fühlst
2. Mach Dir Dein Beharren oder Rechthaben wollen in dem Zusammenhang bewusst
3. Frage Dich, welche Befürchtungen dahinter stecken
4. Spiele mit dem Gedanken mit diesem Erleben, dem Beharren darauf und den Befürchtungen dahinter im Unrecht zu sein und schaue wie es sich anfühlt
5. Erkenne die Angstmuster, die in alldem enthalten sind, umarme sie und löse sie auf
6. Genieße die neue Ebene von Freude, Sorgenfreiheit und Gnade dahinter
7. Erlaube Dir öfter, Dich vom Schmerz des Rechthabens bezüglich Deines Leids und den Befürchtungen dahinter zu befreien.
Viel Spass damit und alles Liebe aus Köln!
Euer Torsten Konrad
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