„Viele Sichtweisen und innere Konzepte gehen davon aus, dass Liebe ein Gefühl ist, das davon abhängt, wie gut und richtig ein Umstand oder wie berührend eine Situation oder ein Mensch ist. So passiert es oft, dass wir die Gestaltungskraft, die in unserer Zuwendung liegt, gar nicht so richtig mitbekommen.
Wir verlieben uns wenn etwas liebenswert scheint und entlieben uns, wenn es damit aufhört. In diesem Rahmen bewegt sich das ganze Thema der Liebe, wenn wir von der Vorstellung ausgehen, dass es auf dieses Gefühl keinen Einfluss zu nehmen gibt.
Tatsächlich ist es auch so, dass Liebe die Substanz oder die Frequenz ist, die mit am stärksten mit unserer Empfänglichkeit, unserer Wahrnehmung und unserer tiefsten inneren Rührung verbunden ist.
Dieser unglaublich intime Weg nach innen, über den wir verlockt werden, uns zu öffnen und über den wir auch locken, wenn wir lieben, ermöglicht eine Begegnung zwischen dem Innen und dem Außen, eine Begegnung, die sich in ihrer Saftigkeit, Tiefe und Intensität des erfahrenen Momentes in seiner Bedeutungsfülle und seinem spektakulären Erleben stark vom Alltäglichen unterscheidet.
Die Idee ‚schöner zu lieben’ zeigt neue Spielräume auf und ermutigt weiterzugehen. Gleichzeitig sind diese Bereiche der tiefsten Berührbarkeit auch die unserer Verletzlichkeit. Sie sind die Skalen und Maßeinheiten, auf denen alle bewussten und unbewussten Frustrationen abgebildet und gespeichert sind.
Die Grenzen, in denen wir leben und unter denen wir mitunter leiden, die Grenzen der Bezogenheit, der Nähe, die Grenzen der Intimität, des Zugehörigkeitsgefühls, des Gefühls, geliebt zu sein und Bedeutung zu haben – all das spielt sich in dem Frequenzbereich, im Hin und Her dieses Weges ab, den wir Liebe nennen.
Es ist gut, um die Grenzen unserer Liebe zu wissen, weil sie im Rahmen unseres Wachstumsprozesses immer wieder überwunden werden wollen. Überall, wo wir uns im Frust abgewandt haben, wo wir die Hoffnung aufgegeben haben, bietet sich diese Möglichkeit, unsere Liebesfähigkeit zu unterstützen und zu stärken oder ‚schöner‘ oder ‚mehr zu lieben‘, um unsere Sichtweisen, unsere Wahrnehmung und unser Rechthaben in Bezug darauf, wie wir die Dinge wahrnehmen, zu überwinden.
Insofern ist Liebe als ein Weg zu verstehen, als eine Bewegung auf einem Weg, als eine Form der Zuwendung, des Ja-Sagens, des Engagements und des Zustimmung-Gebens. Sie ist eine kraftvolle, gesunde Weise der Selbstüberwindung, der Überwindung unseres alten, beschränkten Selbstes. Auf unserem Heilungs- oder Entwicklungsweg können wir so anfangen, die Begrenzungen, die durch alte Wunden entstanden sind, mit den Realitäten, die wir durch diese begrenzten Sichtweisen erzeugt haben, aufzulockern oder aufzulieben, damit Spielräume an Stellen entstehen, an denen ultimative Verhärtungen, Tabus und Frustration angefangen haben, das Erleben zu bestimmen und zu kontrollieren. Es ist eine Möglichkeit, wie wir unsere Herzkraft nutzen, um unser Bewusstsein zu entwickeln.
Uns durch mehr Liebe selbst zu überwinden oder uns auszudehnen, ist das, was Wachstumsschübe und Quantensprünge verursacht und unsere Beziehungen beispielsweise aus Trennung und Totheit, aber auch aus Banalität und aus Stellen, wo wir uns abgefunden haben, herausführt.
Hier erkennen wir plötzlich: „Wow! Ich kann auf eine Weise gestalten, die jenseits des gängigen Prinziprahmens von Machen und Ändern durch reaktives planendes Tun wirkt, mit weniger Blindheit und Entkopplung.“ Dies lässt sich verfeinern und führt dazu, dass wir der Frustration nicht mehr erlauben, so einen großen unterschwelligen Stellenwert in unserer Lebensgestaltung zu haben.
Welche bessere Gelegenheit, das auszuprobieren, als zur Vorbereitung auf die anstehenden Festtage?! Die Familie ist auch ein tolles Anwendungs-Feld dafür. Doch dieses Prinzip des erlaubt es in jeder Situation diese Möglichkeit zu nutzen, einfach mittels unseres Willens zu sagen: „Hey, ich will meinen Partner, meine Partnerin, oder wen auch immer mehr lieben. Ich will sie oder ihn anheben, mit dem, was ich zu geben habe.“ Auch, wenn ich vielleicht bis eben noch gar nichts davon wusste oder ich es mir noch nie erlaubt habe, mir bewusst zu machen, wie stark dies gebraucht sein könnte.
Die Wahrheit, die darin besteht, dass wir uns für unsere Liebe und unsere Güte öffnen, diese Wahrheit wird dann spürbar. Und das ist das Rührendste und Schönste – wahrscheinlich mit die schönste Erfahrung, die man als Mensch machen kann.“
(Ausschnitt aus dem Video-Transkript des „Schöner Lieben“-Bewusstseins-Vlog, der hier in voller Länge verlinkt ist. https://kurzlink.de/SL-BewusstseinsVlogs )
Kommentar schreiben